Dienstag, April 18, 2006

Jill Derby for Congress



Jill Derby kandidiert in diesem Jahr erstmals für den Congress, genauer gesagt für das Repräsentantenhaus, im Wahlkreis Nr. 2 Nevadas. Dieser Wahlkreis umfasst fast ganz Nevada, ausgenommen Las Vegas und Umgebung im äußersten Süden. So geht es im Wahlkampf vor allem um die Gegend um Reno und Carson City. Aber auch Battle Mountain und Lake Tahoe, wo ich gewohnt habe, gehören zu diesem Wahlkreis. Dementsprechend bin ich gerade an dem Ergebnis in diesem Wahlkreis interessiert.

Bis 1982 wurde Nevada - neben den beiden Senatoren - nur von einem Repräsentanten vertreten. Jedoch wurde Nevada nach dem Census von 1980 aufgrund eines überproportionalen Bevölkerungszuwachses ein zweiter Sitz im Repräsentantenhaus zugestanden. Die Verteilung der 435 Sitze wird alle zehn Jahre nach dem jeweiligen Census verändert. Der zweite Wahlkreis war aufgrund seiner Bevölkerungsstruktur der weitaus konservativere. Daher wurde dieser Wahlkreis bisher auch nur von Republikanern vertreten. Von 1983-1997 von Barbara Vukanovich und seit 1997 von Jim Gibbons. Letzterer tritt nun nicht wieder an, da er für das Amt des Gouverneurs kandidiert.

Jill Derby ist die einzige Kandidatin der Demokraten, während bei den Republikanern eine Vorwahl (Primary) entscheiden wird, wer gegen Derby antritt. Es kandidieren Sharon Angle, eine Abgeordnete des Parlaments von Nevada, Dawn Gibbons, die Frau des bisherigen Repräsentanten Jim Gibbons und Dean Heller, bisher Secretary of State Nevadas (der eine andere Funktion hat als der Secretary of State auf Bundesebene, letzterer ist Außenminister der USA).

Die ersten Umfragewerte verheißen Gutes für Jill Derby. Innerhalb der republikanischen Kandidaten führt Gibbons momentan mit 34% vor Heller mit 25% und Angle mit 12%. In der selben Umfrage liegt Derby (33%) momentan nur knapp hinter Gibbons (37%). Das ist geradezu eine Sensation in diesem Wahlkreis. Zwar liegt sie relativ weit hinter Heller zurück (25% zu 43%), was aber daran liegt, dass Heller den Wählern schon bekannt ist, während sie Jill Derby, die vorher nie für ein politisches Amt kandidiert hat, nicht einordnen können.

Dass Jill Derbys Wahlkampf gut läuft, beweisen auch die Spendenzahlen. Im vergangenen Quartal hat Derby knapp $190,000 sammeln können. Keiner ihrer republikanischen Gegenkandidaten hat mehr sammeln können. Die momentane Zerstrittenheit zwischen den republikanischen Kandidaten und das Fehlen eines klaren Favoriten ist ebenfalls gut für Derby.

Für den Fall, dass die Frau des bisherigen Amtsinhabers tatsächlich von den Republikanern nominiert wird, gehe ich davon aus, dass das Rennen sehr knapp wird. Ich kann mich noch sehr gut daran erinnern, wie viele Menschen in Nevada ein Problem mit dem politischen Ehepaar Clinton hatten. Daher kann ich mir kaum vorstellen, dass sie bereit sind die potenzielle First Lady Nevadas in den Congress zu wählen. So, oder so könnte dies einer der spannendsten Wahlkämpfe des Jahres werden.
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