Mittwoch, Februar 22, 2006

Politische Newcomer - André Boisclair


Da denkt man sich "Cool, mal ein schwuler Politiker, der sich nicht versteckt, der offen damit umgeht und dessen Partei auch kein Problem damit hat" und dann muss man so einen Dreck lesen, wie ihn Clifford Krauss von der New York Times am 25.10.2005 verbrochen hat:
One premier in the 1970's ran over and killed a homeless man and then was re-elected.
So nobody was particularly surprised when André Boisclair, a 39-year-old gay man who banters about his sexuality on television talk shows, became the instant front-runner in the leadership race to head the separatist Parti Québécois.
Vielen Dank, Herr Krauss, für die Einsicht in Ihr perfides Weltbild! Schön, dass schwul zu sein selbst für die New York Times gleichbedeutend damit ist Menschen umzubringen.
André Boisclair wurde am 15. November 2005 zum Vorsitzenden der Parti Québécois gewählt. Er ist damit der erste Homosexuelle in Nordamerika, der eine größere Partei anführt. Zuvor hatte Boisclair in der kanadischen Provinz Québec zwischen 1996 und 2003 schon mehrere Kabinettsposten inne, darunter auch das Umweltressort. Er gehört also ebenso wie Ségolène Royal zu den politischen Newcomern, die unter anderem über das Umweltressort die Karriereleiter nach oben klettern.
Die Parti Québécois ist eine sozialdemokratische, nationalistische Partei, die sich für die Unabhängigkeit Québecs von Kanada einsetzt. Boisclair selbst wird als wirtschaftlich eher konservativ angesehen und setzt sich, wenn auch nicht vehement, für ein Referendum zur Unabhängigkeit ein.
Nun zum hypothetischen Spiel: sollte die Parti Québécois, die innerhalb der nächsten zwei Jahre abzuhaltenden Parlamentswahlen in Québec gewinnen, wovon die Umfragen im Moment ausgehen, wäre Boisclair der erste offen schwul gewählte Regierungschef in Nordamerika. Sollte er dann tatsächlich ein Referendum ansetzen und Québec sich unabhängig erklären, wäre er der erste offen schwule Regierungschef eines souveränen Staates weltweit.
Ach, ja, dass Boisclair zugeben musste, dass er auf Parties Kokain zu sich genommen hat, passt natürlich auch in das Bild von Herrn Krauss, der sich viel mehr an der schwul-Kokain Connection ergötzt, anstatt zu erläutern wofür der Mann politisch steht. Ja, toll.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Naja, bei den Kommentatoren der Konkurrenz sind auch ein paar unsägliche A****löcher dabei, ich denke da an Krauthammer bei WaPo und Goldberg bei der LA Times. Safire ist ja zum Glück in Rente gegangen (worden?), immerhin. Mich wundert nur, das du via Times Select Geld dafür bezahlst, dich jeden Tag zu äregern. Masochist oder der definitive Krugman Fan?

06 März, 2006 07:18  

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